Montag, 17. Dezember 2012

Eis












Das Eis steht bis zum Gipfel auf
verwehrt Gezeiten Meereslauf
Umher streift fröstelnd hart umschlungen
weiße Pracht, uns gar gelungen

Ziehend Wind durchdringt den Norden
liebend Kind und Kriegerhorden
Erblicked freuend mustern Wall
des Eises bergend Schneekristall

Mal berstet hadernd Brust und Lungen
heut sei ein frohes Lied gesungen
Von Höhen schmilzt in Dämmern ein
klare Faser, reiner Stein

Durchdringt genährt und brachen Boden
lässt Stürme wettern, Stille toben
Hart gedrängt, presst stark inmitten
all bergend Schwall, er trägt den Schlitten

Eisig brechend Blatt und Stamm
verweht am sträuben Bergeskamm
Und zu Heimatlanden will ich schreiten
durch Sternennebelweiten

Am Tage Wärme schwillt zu Herzen
desnachts ach tausend brennend Kerzen
sind des Leibes fern so fremd
Erfurcht dem zarten Element

Und kracht hinab die weiße Flut
will verzehren, will bedecken
All Untiefen schürend Glut
wird sich dehnen, wird sich recken

Freitag, 14. Dezember 2012

Angesengtes Herz










Das angesengte Herz vermag zu weilen
in Stunden der Begeisterung
zu gar unbestimmt und trüben Zeiten
einher mit Wohl und müßig Glanz
Das angesengte Herz vermag zu reisen
mit Sturmgesang und Donnerschall
in unendlich reichend Art und Weisen
empor den Aschen froher Schwall
Doch in der Stille, vor den Mauern
blüht nichts, rührt nichts aus sich selbst
Im Kranze rankt uns all Bedauern
die alte, neue, kahle Welt
Und in den Sphären, in den Höhen
Wollen wir unendlich Zeit
Wankend aus den losgelösten Trümmern
spührend der Vergänglichkeit
Und zum Grabe aller Freude
dem Leibe gebend, grobe Last
erschütternd Not, gelobte Trauer
sieh was du uns bescheret hast
Vom Anblick der geliebten Pforte
klingend Schauer, Lobgesang
zum Schutz der frei verspührten Wonne
Gebe uns den Untergang
Entgegen aller Sturm und Frohgedanken
die blitzten, krachten, durch den Schimmer fort
lasst uns ein und innig danken
dem Tanze einst an diesem Ort
Der längst verlorn geglaubten Sonne
verdankt ein jeder, Himmels her
den lodernd Reif gesprühten Funken
Rührend Lot des Willens Meer
Und keine losgeführte Regung,
verschwimmt am lodernd Horizont
auch in längst leergeglaubter Fülle
steckt der Warheitsweben Kund
Selig wahrt dem Lebensflusse
auch wenn keimend die Begehr
verdeht die Windung fahl im Gusse
Ein roden Wall, ein Odem mehr

© Chris Sparx 2012


Graut


















Der Tag graut inmitten seinesgleichen
Malt in Dunkeltönen auch
Bedeckt den süßgeliebten Strauche
Ganz und gar ein bittern Traub
Unwohl von fahlem Drusse
Steht ein eisern Wall gesperrt
Verwehrt dem Herzen hart im Gusse
All der innerlich Begehrd
Gezogen jämmerlich in Ketten
Turm um Turm hinauf der Pfort
Bis zu Horizonte Betten
Ruhet Stille, wägt kein Wort
Klagend schießt empor die Wehmut
Schwellen mag ein tobend Herz
Lodern klaff gewebte Flammen
Segen rühre deine Kerz
Für uns aller Leit gesonnen
Lichte deinen hohen Tanz
Sing Sternenlieder aller Wonnen
Zier den Himmelsphären Glanz
© Chris Sparx


Grammophon















Die Menge tobt und wartet schon
man reiche mir das Grammophon
Ein jeder lässt von Freuden Singen
und wunderlichstes Werk erklingen

Der Vorhang lichtet mir Präsenz
Im Raume hallt Äquivalenz
Zur feierlichsten Stund der Zeit
zum Trauerspiele wohl bereit

Mit schillernd Tönen wie von Sinnen
wollt ihr euch aller Stille abgewinnen
Gespielte Rhythmik, Lustoktaven
Beharrt dem Sitze, holde Sklaven

Meine Kunst geschätzt in höchster Weise
dargeboten in engst erwähltem Kreise
Es prasselt Furcht, fliegend Tomaten
aus aller liebst gepflegtem Garten

Man rafft sich auf und strafft die Zügel
Ich entflieh in größter Not dem Prügel
Verbeuge mich im Bühnenlichtermeer
Entledige mich dem Freiverzehr

Ein Vorhang  bedeckt von roten Farbfacetten
umkreist von Statisten die die Wogen glätten
Kein warmes Bett und Gaumenschmaus
Der Saal steht dunkel, Lichter aus

© Chris Sparx 2012